Zu viel Radleben

Radleben workridebalance zu viel

Ich fahre total gern Rad und genieße jeden Moment, den ich auf dem Rad sitze. Radfahren ist toll. Dennoch gibt es Zeiten, in denen die Motivation, sich aufs Rad zu setzen, am Boden ist. Der Blogbeitrag von Tini von geradeaus.at hat mich irgendwie mehr berührt, als ich gedacht hätte und als er es vermutlich hätte tun sollen. In diesem Blogbeitrag geht es um ihr Trainingstief und die herausfordernde Vereinbarkeit von Arbeit, Training und Privatleben. Mit der Teilnahme am Race Around Austria (RAA) hat sie sich auch ein hohes Ziel gesetzt. 

2015

Die Emotionen, die dieser Blogbeitrag in mir hervorgerufen haben, haben mich ins Jahr 2015 zurückversetzt. Damals hatte ich mir leichtsinnigerweise das Ziel gesetzt, am Mountainbike-Rennen Sella Ronda Hero teilzunehmen. Auch wenn mein selbst zusammengestellter Trainingsplan sicherlich nicht so umfangreich war, wie der von Tini aktuell ist, so hat er mich doch an meine Grenzen gebracht – und an die der Familie. Wenn das Leben vom Trainingsplan bestimmt wird, lassen sich zwar möglicherweise die sportlichen Fortschritte erkennen, die frei einteilbare Zeit im ohnehin schon vollen Terminkalender tendiert jedoch gegen null. Das geht zu Lasten der Familie und nicht selten auch zu Lasten der eigenen Gesundheit. Mich hat es in der Vorbereitung damals auch mehrfach gesundheitlich erwischt. Sodass ich das Rennen zwar gefahren bin, aber „nur“ die kleine Runde und weit von der Form entfernt, mit der ich starten wollte.  

Das Radleben

Das Training, das ich damals absolviert habe, hat sich rein sportlich gelohnt. Die schwierige Phase, die wir als Familie durchschritten sind, hat uns geprägt. Die meisten Radfahrer, die ich kenne, fahren aus reinem Spaß Rad. Keiner ist finanziell davon abhängig. Natürlich macht es Spaß, sich sportliche Ziele zu setzen, natürlich ist es toll zu erleben, wie die Form ansteigt – aber nicht immer stimmt der Preis, den man dafür zahlen muss. Und wenn Verbissenheit und Schmerzen dem Spaß und der Unbekümmertheit weichen, dann habe zumindest ich für mich beschlossen, diesen Preis nicht zu zahlen.

Daher kann ich aktuell auch jeden Moment auf dem Rad genießen. Ich bin dankbar, dass ich mir die Zeit einräumen kann, mein Radleben zu leben.

 

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