Eine neue WorkRideBalance muss her. Zum 1. Oktober habe ich einen neuen Job angefangen. Bewusst habe ich den Schritt gemacht, wieder in die Beratung zu gehen, das heißt weg von geregelten Arbeitszeiten und festem Bürostandort, hin zu mehr Dynamik in Bezug auf räumliche und zeitliche Flexibilität.
Gearbeitet habe ich schon immer viel und gerne. Die letzten fünf Jahre konnte ich meine Freizeit relativ gut mit meiner Arbeitszeit unter einen Hut bringen, da ich in internen Positionen tätig war. In der Beratung ist das nun anders: meine Arbeit wird zwar nicht mehr, allerdings lassen sich meine Familien- und Freizeitaktivitäten auch nicht mehr ganz so gut planen, bedingt durch Kundenprojekte und eine höhere Reisetätigkeit.
Neue Strategie
Für mein Radleben bedeutet das, dass ich mir etwas Neues einfallen lassen muss. Bei meinem bisherigen Job bin ich mindestens zweimal pro Woche mit dem Rad nach Hause gefahren. Verbunden mit einer Trainingseinheit, kamen so ca. 100–150 km zusammen. Das Ganze bei Wind und Wetter und sommers wie winters.
Im Oktober habe ich bewusst eine kleine Sportpause gemacht, um mich im neuen Job zu akklimatisieren und zu schauen, wie der Hase läuft. Auch war ich viel unterwegs. Mehr als ein paar lockere Gravel- und MTB-Touren am Wochenende waren nicht drin. Das ist aber ok, schließlich macht der neue Job extrem viel Spaß und ich will mich von Anfang an gut integrieren.
Mittlerweile bin ich angekommen. Sehr viel bin ich aktuell nicht unterwegs und kann die meiste Zeit von zu Hause aus arbeiten. Man könnte denken, dass es ja dann recht einfach sein sollte, Rad- und Arbeitsleben entsprechend zu planen. Dadurch, dass ich mich aber erst ans Zu-Hause-Arbeiten gewöhnen musste, habe ich mich schwergetan, abends noch aufs Rad zu steigen.
Für meine Trainingsplanung muss ich mir daher eine neue Strategie zurechtlegen. Ich habe nun bewusst kürzere Einheiten im Tagesablauf eingeplant, d.h. eine Stunde, bevor ich mich an den Rechner setze, oder eine aktive Mittagspause als Unterbrechung des Arbeitstages. Einige wenige Male habe ich es auch geschafft, abends in der Dunkelheit loszufahren. Das hat erstaunlich gut geklappt und motiviert mich zusätzlich für meine Arbeit. Bei den Einheiten im Tagesverlauf setze ich mich danach mental wieder frisch an den Rechner, arbeite wesentlich fokussierter an Themen und bin viel kreativer. Zudem habe ich wieder angefangen zu laufen und mehr Stabilitätsübungen einzubauen. Alles in allem versuche ich, mein Training im Winter abwechslungsreicher zu gestalten.
Winter is coming
Apropos Winter: Kälte und Dunkelheit im Winter machen mir an sich nichts aus. Einmal auf dem Rad mit guten Klamotten, kann ich auch im Winter länger draußen fahren. Das hat mich auch bisher konsequent davon abgehalten, mir einen Smart Trainer anzuschaffen. Durch die verminderte Planungssicherheit, verbunden mit meiner neuen Radleben-Strategie, die auf kürzere Einheiten im Tagesverlauf setzt, und den unsicheren Witterungsverhältnissen im Winter und Frühjahr, werde ich wohl über kurz oder lang der Versuchung nachgeben und mir bald einen Pain Cave mit Smart Trainer einrichten. Die Recherche hat bereits begonnen.
Alles wird gut
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Radfahren bedeutet mir sehr viel – sonst würde ich sicherlich auch keinen Blog dieser Art unterhalten. Das Risiko, mein Radleben zu Gunsten meines neuen Jobs einzuschränken, war sehr hoch. In der aktuellen Situation, in der ich viel von zu Hause aus arbeite und sich die Reisen in Grenzen halten, ist es jetzt schon eine Triple-Win-Situation:
- Mein derzeitiges Arbeitsleben macht sehr viel Spaß, dadurch habe ich auch beim Radfahren einen freien Kopf.
- Mein Radleben lässt sich gut planen. Die Sporteinheiten im Tagesverlauf sind förderlich für mein mentales Wohlbefinden und meine Kreativität.
- Mein Familienleben hat sich jetzt schon positiv verändert: ich bin ausgeglichener durch meine WorkRideBalance, habe mehr Zeit, etwas mit meiner Familie zu unternehmen, und bin besser integriert ins Familienleben.
Wenn dann auch noch der Smart Trainer am Start ist, kann ich mich noch besser auf meine sportlichen Ziele im kommenden Jahr vorbereiten. Ich werde berichten …